Gebäudehülle & Anlagentechnik

Die Gebäudehülle und die verbaute Anlagentechnik beeinflussen den Energiebedarf eines Gebäudes und damit dessen Energieeffizienz enorm. Die Gebäudehülle umfasst den Wandaufbau (z.B. Mauerwerk oder Holzständer), Türen, Fenster und das Dach. Zur Anlagentechnik gehören beispielsweise Heizung und Heizkörper, Lüftungsanlage und Klimaanlage.

 

Für die Bewertung des IST- bzw. SOLL-Zustands stehen unterschiedliche Mess- und Berechnungsmethoden zur Verfügung. Anhand der Ergebnisse werden entweder Optimierungsmaßnahmen abgeleitet, oder sie bestätigen die erfolgreiche Umsetzung einer durchgeführten Maßnahme.

U-Wert Messung

Mittels U-Wert-Messung können etwaige Wärmeverluste entdeckt werden. Bei Bestandsgebäuden wird hierfür jeweils die Lufttempera-tur innerhalb und außerhalb des Gebäudes, sowie die Temperatur der Wandoberfläche im Innenraum ermittelt. Dadurch können Feuchtigkeits- bzw. Feuchtigkeitsfolgeschäden oder Kältebrücken entdeckt werden. Als Maßnahme kann dann beispielsweise eine Fassadendämmung erfolgen.

U-Wert Berechnung

Eine weitere Möglichkeit den U-Wert zu bestimmen, besteht darin, ihn nicht zu messen, sondern zu berechnen. Die Berechnung wird vor allem herangezogen, um die Wärmedämmung einzelner Bauteile zu bestimmen oder um noch vor dem Bau zu prüfen, ob die geplante Gebäudehülle die definierten Anforderungen an die Dichtheit erfüllt. Die U-Wert-Berechnung bestimmt daher sowohl den Energiever-brauch von Gebäuden als auch die energetische Qualität einzelner Bauteile. 

Gebäudethermografie

Mittels Wärmebildkamera werden Aufnahmen eines Bestandsgebäudes erstellt und anschließend ausgewertet. Das Verfahren ermittelt die Oberflächentemperatur der Gebäudehülle und erkennt erhöhte Wärmeverluste oder ungeplante Wärmequellen.

Wärmebrückennachweis

Beim Wärmebrückennachweis werden etwaige Wärmeverluste an Übergängen zwischen unterschiedlichen Bauteilen berechnet. Die Berechnung der relevanten Wärmebrücken ist vor allem bei der Planung von Neubauten oder bei Effizienzgebäuden sinnvoll, kann aber auch beim Austausch einzelner Bauteile wie Fenster erforderlich sein. Dabei wird die zu erwartende Feuchtigkeit und Innenober-flächentemperatur am Übergang der beiden Bauteile berechnet. Dies gibt Aufschluss über etwaige Wärmeverluste und damit einher-gehende Schwachstellen.

Luftdichtichkeitskonzept

Während der Planungsphase eines Neubaus oder vor der Sanierung eines Bestandsgebäudes ist es sinnvoll, ein Luftdichtigkeitskonzept zu erstellen. Es umfasst die Planung und Ausführung aller Maßnahmen, die zur Erreichung einer dichten Gebäudehülle notwendig sind. Hier-zu gehören beispielsweise die Auswahl geeigneter Baustoffe und -technologien, die Vermeidung von Leckagen und Fugen in der Ge-bäudehülle sowie die Planung von Lüftungsanlagen mit Wärmerück-gewinnung. Nach Umsetzung der geplanten Maßnahmen erfolgt dann die Luftdichtigkeitsmessung.

Luftdichtigkeitsmessung (Blower-Door-Test)

Die Luftdichtigkeitsmessung ermittelt, wie viel Luft unbeabsichtigt durch Leckagen und Undichtigkeiten in ein Gebäude ein- oder austritt. Bei Bestandsgebäuden und Neubauten wird sie meist zur Qualitätssicherung herangezogen. Beim Bau oder der Sanierung eines Effizienzgebäudes ist die Luftdichtigkeitsmessung zwingend erforderlich, da deren Durchführung eine Voraussetzung für viele Förderprogramme (z.B. KfW) ist.

Lüftungskonzept

Ist eine Gebäudehülle sehr dicht und damit energieeffizient, muss sichergestellt werden, dass dennoch ein regelmäßiger Luftwechsel von Raum- und Frischluft erfolgen kann. Hier setzt das Lüftungskon-zept an. Unter Berücksichtigung von natürlichen Lüftungsmöglichkei-ten wie Türen und Fenstern wird berechnet, wie eine Lüftungsanlage den Luftaustausch optimiert. Das Konzept gibt sowohl  Auskunft über die zu Ihrem Gebäude passende Technologie als auch zur optimalen Installation. Durch die Lüftungsanlage wird neben einem angenehm-en Raumkomfort auch die Erreichung einer guten Luftqualität sicher-gestellt. Die dadurch erreichte Effizienz beim Lüften senkt die Energie-kosten.

Hydraulischer Abgleich

Beim hydraulischen Abgleich werden die Druckverluste, Durchfluss-widerstände und die optimalen Volumenströme in den Rohrleitungen und den Heizkörpern berechnet. Für die Berechnung werden unter-schiedliche Faktoren wie beispielsweise die Geometrie der Räume, die Anzahl der Heizkörper, die Leistungsfähigkeit der Heizungspumpe und weitere hydraulische Parameter herangezogen. Dies gewähr-leistet eine effiziente Nutzung der Heizungs- oder Kühlungsanlage, da die Energieverluste minimiert werden. Die Energiekosten sinken. Zu-sätzlich erhöht sich sowohl die Lebensdauer der Anlage als auch der Komfort im Gebäude. 

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© Ingenieurbüro Andreas Ketterer